Lebensberichte

Ein neues Leben

von Silke

Hallo, ich bin Silke (37) und ich möchte einen kurzen Einblick gewähren.

Meine Kindheit lief alles andere als gut. Ich hatte einen gefühlskalten Vater und eine psychisch kranke Mutter, wurde seelisch und sexuell mißbraucht, mein halbes Leben beschimpft mit Ausdrücken, die ich nicht erwähnen will - aber ... wie ich zum Glauben kam, ist ja viel wichtiger.

Daß es Gott gibt, wußte ich schon als ich klein war, meine Geschwister gingen mir auch sehr auf die Nerven damit. Aber ich wollte das alles nicht. Ich wollte meine Liebe leben, meine Freiheit. Oh ja - ich war 20 Jahre nur mit Frauen zusammen und dachte immer: Hey, Gott hat mich so gemacht. Also wieso sollte es falsch sein?!

Ich weiß jetzt, daß ich einer Lüge gefolgt bin. Der Teufel hatte mich so sehr gefesselt. Darauf folgten Lügen, Manipulationen und Heuchelei. Alles was mir nützte, tat ich. Ich wurde stellvertretende Geschäftsführerin und lebte gut. Ja, bis zum 15.1.2007. Da bekam ich Panikattacken, konnte nicht mal mehr zum Briefkasten. Ich verlor alles was ich so liebte, aber auch da begriff ich noch nichts. So lebte ich weiter mit Frauen, stopfte mich mit Tabletten voll, um mich zu betäuben und hatte den einen oder anderen Suizidversuch - ich saß in meiner eigenen Hölle.

Bis vor ein paar Monaten. Da traf ich eine alte Bekannte wieder, eine Lesbe: „Ähm, wie jetzt, Jesus? und du bist jetzt nicht mehr mit Frauen zusammen?“ Ich habe viel mit ihr geredet und fing an, Jesus zu suchen. Mein Bruder gab mir ein Buch „Verändert in sein Ebenbild/Gottes Plan zur Umwandlung deines Lebens.“

Für das Buch braucht man die Bibel zur Hilfe. Mit jeder Seite hatte ich das Gefühl, mehr
Steine auf mich zu legen ich fühlte mich so erdrückt ... schuldig. Auf Seite 16 die innere
Bosheit erkennend, brach ich völlig zusammen. Ich schämte mich so und begriff endlich, was ich mir, anderen, aber vor allem Gott/Jesus angetan hatte. Ich bat Jesus um Vergebung und schrie: „Bitte vergib mir! - ich gebe dir alles von mir, bitte ändere mich, Herr - denn ich kann es nicht, ich brauche dich!“  

Seit dem Tag weine ich regelmäßig. Manchmal, weil ich neue Dinge erkenne, die mich belasten. Aber oft auch, weil ich seine Gnade erkenne und mich geliebt fühle. Wow, Jesus liebt mich! Das tut so gut!

Ich habe alles weggeschmissen aus meinem alten Leben: DVDs, Bücher, Fotos, alles, was ich finden konnte. Anstatt meine Zeit vor dem TV zu verschwenden, lese ich jetzt in der Bibel. Ich will noch so viel wissen und erkenne jetzt, daß Jesus immer schon bei mir war. In kleinen und großen Ereignissen. Er hat mich immer bewahrt!

Weil ich an Jesus glaube, habe ich fast alle Freunde verloren. Aber das ist mein Kreuz, das ich trage. Die Gefühle, die ich für Frauen hatte, sind erloschen. Meine Panikattacken sind täglich gegenwärtig, aber ich weiß, daß selbst sie mir zum Besten dienen. Es ist oft ein Kampf, aber Jesus ist bei mir. Und ganz gleich, wie oft ich noch falle - ich werde in seinen Händen landen! Eins weiß ich sicher: in die Hölle, die ich mir selbst schuf, will ich nie wieder zurück! Auch wenn die Wege nicht immer leicht sind, die wir gehen, so will ich mir den Glauben an IHN bewahren. Die Liebe zu IHM ist so groß, und was ist das Leben schon im Gegensatz zur Ewigkeit?

Jetzt könnte man fragen: Bist du jetzt nicht einsam? Ich lächle … ja, menschenleer, aber voll Jesus Christus, meinem Herrn. Sicher wünscht man sich jemanden, aber ich wünsche mir jetzt anstatt einer Frau einen liebenden Mann. Ob ich den bekomme, das weiß nur Gott. Das war ein kurzer Auszug aus meinem Leben.

Alles Liebe und Gottes Segen
Silke
« .... sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße. »

Jesus Christus in Lukas 5

Zitat - Dietrich Bonhoeffer

Dankbarkeit ist demütig genug, sich etwas schenken zu lassen.

Der Stolze nimmt nur, was ihm zukommt. Er weigert sich, ein Geschenk zu empfangen.

Zitat - Corrie ten Boom

Baue keine Treppe von guten Werken,
um den Himmel zu erreichen.

Der Himmel ist weit weg von guten Leuten und nur einen Schritt weg von einem Sünder

Zitat - Matthias Claudius

Es ist nichts groß, was nicht gut ist;
und ist nichts wahr, was nicht bestehet.

 
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